Zuordnung Einsparungspotential

Im Abstimmungsheft zum Ratsbürgerbescheid hat die Stadt ignoriert, dass sich aus der Studie/„Gutachten“ ergibt, dass auch bei Sanierung die vorgesehene Personalreduktion im neugestalteten Servicecenter möglich ist. Berücksichtigt man zusätzlich diese Information in der Wirtschaftlichkeitsrechnung der Stadt, so erscheint die Sanierungsvariante als die Variante mit der geringsten Haushaltsbelastung.

Die Stadtverwaltung behauptet, dass die Bau- und Finanzierungskosten für den neuen großen Rathausanbau (Variante 3) zu 67% (!) durch Personaleinsparungen infolge der Neugestaltung des Servicecenters erbracht werden können, die angeblich nur mit einem Neubau möglich sind.

Doch wenn man auf der Website der Stadt in die Studie / „das Gutachten“[1] schaut sieht man, dass dort das neue optimierte Servicecenter, das 95.000 EUR p.a. Personaleinsparungen bringen soll (S. 90), vor allem im alten denkmalgeschützten Teil vorgesehen ist:

personal-2

(Zwei Ausschnitte aus der Studie zum Vergleich)

Es ist nur nötig, den Innenhof eingeschossig zu überbauen, um auch in der Sanierungsvariante das optimierte Servicecenter zu realisieren. Wenn man in der Sanierungsvariante dafür zusätzlich (lt. Bauexperten bei geschätzten etwa 90 qm Grundfläche schon großzügige) EUR 0,5 Mio. und dann noch einmal EUR 0,2 Mio. für den Umbau im EG des alten Rathauses in die Hand nimmt, so verbessert sich der „Saldo Be- und Entlastung“ so stark, dass die Sanierungsvariante zur günstigsten wird.

Das dies nicht in der Studie berücksichtigt wurde ist schon seltsam, zumal diese lt. Stadtverwaltung den sogenannten Wirtschaftlichkeitsvergleich für den Rat darstellen soll, der Vor- und Nachteile von Sanierung und Neubau gegenüberstellt[2].

Wir haben die städtische Wirtschaftlichkeitsrechnung[3] im Folgenden um die Spalte 1E für die Überbauung des Innenhofs ergänzt:

personal-00

Damit kann man sehen, dass Sanierung mit Überbauung Innenhof die Variante ist, die den Haushalt am geringsten belastet.

(Wer dies lieber in des Systematik der Studie / des Gutachtens dargestellt haben will, findet dies hier.)

[1] https://www.bruehl.de/wirtschaft/stadtprojekte/downloads/Konzeptstudie_Rathaus_B_stand_16_03_2015_.pdf

[2] vgl. Stadt Brühl: Fragen und Antworten rund um den Ratsbürgerentscheid am 3. Juli 2016, S. 3; https://www.bruehl.de/leben/aktuell/downloads/2016_frage-antwort_ratsburgerentscheid.pdf

[3] Abstimmungsheft zum RBE, S. 6, https://www.bruehl.de/leben/aktuell/downloads/2016-07-03_abstimmungsheft_neubau-rathaus-steinweg.pdf

Anmerkung: Wir wollen hier nicht implizieren, dass der Ansatz der Personalkosteneinsparung im städtischen Modell sachgerecht ist. Vielmehr halten wir es für nicht sachgerecht, die Wirkung der auf die aktuelle Servicecenter-Anforderungen bezogenen Einsparungen voll über die ganze Nutzungsdauer der Immobilie anzusetzen. Schon einen vollen Ansatz über 8 Jahre würden wir für eher aggressiv halten.